Aktuell

Modernes Nüchternheitskonzept:

Trinken bis zur OP im Alb-Donau Klinikum in den meisten Fällen möglich

Verbesserung des Patientenkomforts

Im Klinikalltag trinken viele Patienten am Tag ihrer Operation aus Vorsicht schon ab Mitternacht nichts mehr – unabhängig vom genauen OP-Termin. Dies führte in vielen Fällen zu einer Nüchternheitsdauer von sechs bis zehn Stunden, was besonders bei älteren Menschen zu Kreislaufproblemen und Dehydration führen kann. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass zu lange Phasen ohne Flüssigkeitszufuhr das Risiko postoperativer Komplikationen erhöhen können.

Ärztin am Bett einer Patientin mit einer Tasse Tee mit Milch

Einführung eines Ampelsystems

Das Alb-Donau Klinikum hat an den Standorten Blaubeuren und Ehingen nun ein einfach verständliches Ampelsystem eingeführt, um die Nüchternheitsregeln individuell an den Gesundheits­zustand der Patienten anzupassen:

Grüne Karte: Patienten dürfen bis zum Abruf in den OP klare Flüssigkeiten sowie Tee und Kaffee trinken.

Gelbe Karte: Patienten dürfen bis zu einem individuell festgelegten Zeitpunkt vor der OP klare Flüssigkeiten zu sich nehmen.

Rote Karte: Patienten müssen ab einem bestimmten Zeitpunkt vollständig nüchtern bleiben.

Die Zuweisung der Karten erfolgt durch die behandelnden Ärzte auf Basis des individuellen Gesundheitszustands der Patienten. Die meisten Patienten erhalten eine grüne Karte und profitieren von der neuen Regelung.

Nüchternheitskarten für mehr Transparenz

Im Narkosegespräch wird den Patienten explizit mitgeteilt, dass sie bis unmittelbar vor der OP trinken dürfen und sollen. Nüchternheitskarten am Patientenbett gewährleisten, dass diese Information auch an das Pflegepersonal und die Angehörigen weitergegeben wird, um Missverständnisse zu vermeiden.

Vorteile des neuen Konzepts

Das Trinken bis kurz vor der Operation bringt zahlreiche Vorteile mit sich:

  • Verringerung des Risikos postoperativer Komplikationen.
  • Reduktion des Unwohlseins durch Durst.
  • Stabilisierung des Blutdrucks.
  • Erleichterung des Legens venöser Zugänge.
  • Verminderung von Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen nach der OP

Premiere in der Region

Das neue Nüchternheitskonzept hat sich in zahlreichen Kliniken auf Basis wissenschaftlicher Studien und positiver Ergebnisse bewährt. Mit der Einführung dieses Konzepts setzt das Alb-Donau Klinikum einen weiteren Schritt in Richtung einer patientenfreundlicheren und sichereren medizinischen Versorgung.