Aktuell

Gürtelrose

Bericht vom Gesundheitsforum Ehingen am 12. Juli 2017

Die erste Infektion mit dem Virus – er gehört zur Gruppe der Herpesviren – ist meist der Auslöser für Windpocken im Kindesalter. Sind diese abgeheilt, bleibt der Virus dennoch latent in unserem Körper, er „überwintert“ in den Nervenzellkörpern, den so genannten Spinal­ganglien. Von dort kann er sich bei einer Schwächung des Immunsystems erneut vermehren und so die Gürtelrose auslösen. Es kommt zum typischen Hautausschlag mit Rötung, Bläschen und oft sehr starken Schmerzen. Von einem Gürtel spricht man, weil bestimmte Areale betroffen sind, die von eben diesen Nervenzellen versorgt werden, in denen der Virus schlummerte.
Besonders häufig tritt die Gürtelrose bei Menschen auf, die eine Chemotherapie machen, die an Autoimmunerkrankungen leiden oder aber eine angeborene Immunschwäche haben. Dabei können Stress, Sonne, Medikamente und Tumorerkrankungen die aktivierenden Impulse setzen.

Typisch sind kleine mit klarer Flüssigkeit gefüllte und berührungs­empfindliche Bläschen auf geröteter und geschwollener Haut. Nach wenigen Tagen gehen sie auf und beginnen auszutrocknen. Die Rötung klingt ab und in der Regel ist das Hautbild nach 2- 3 Wochen wieder normal.

Schmerzen können akut auftreten – auch schon mehrere Tage vor dem Hautausschlag. Man unterscheidet den akuten dumpfen Schmerz in der Anfangsphase vom stechenden Nervenschmerz im weiteren Verlauf. Auch die Schmerzen klingen im Lauf der Zeit ab, können allerdings länger andauern, als die Beeinträchtigung der Haut.
Die Kombination aus vorübergehender Hautschädigung und starken Nervenschmerzen machen die Gürtelrose zu einer sehr unangenehmen Erkrankung.

Die Therapieansätze sind unterschiedlich. Während Schmerzmittel, antiseptische austrocknende Salben oder Tinkturen dazu dienen, die Symptome zu lindern, können antivirale Behandlungen die Vermehrung der Viren im Zaum halten.
Die gute Nachricht: Normalerweise wird das Variella-Zoster-Virus nur einmal im Leben reaktiviert.