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Tausche 2 kg Gold gegen eine Nacht Schlaf | Ein- und Durchschlafprobleme bei Kindern

Bericht vom Gesundheitsforum Langenau am 28. Juni 2017

Gibt es einen Monat lang mindestens dreimal pro Woche beim Einschlafen oder nachts Geschrei, sind die Kinder tagsüber nicht ausgeglichen, zeigen hyperaktives oder auffälliges Verhalten oder haben Konzentrationsschwierigkeiten? Dies können Anzeichen einer Schlafstörung sein. Schlafstörungen können psychische oder körper­liche Störungen, aber auch Umweltfaktoren zu Grunde liegen.
 
Sie sind bei den meisten psychischen Erkrankungen Vorboten oder Begleitsymptome. Hier steht die Behandlung der Grunderkrankung (z.B. Angstzustände) zunächst im Vordergrund.
 
Körperliche Erkrankungen oder Störungen wie z. B. Atemwegs­erkrankungen, Epilepsien oder Koliken können das Schlafverhalten ebenfalls negativ beeinflussen. Die Schlafstörung verschwindet meist, wenn das Kind wieder gesund ist. Sollte Ihr Kind nachts Schnarchen, könnte dies ein Indiz auf eine Schlafapnoe (Atemstörungen) sein. Das Schnarchen und somit die Atemaussetzer werden häufig durch vergrößerte Rachen- oder Gaumenmandeln ausgelöst. In einem Schlaflabor sollte der Verdacht dringend abgeklärt werden. Da das Gehirn den Schlaf zur Entwicklung und Reifung unabdingbar benötigt und zusätzlich der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt, kann es zu gravierenden Entwicklungsstörungen kommen, welche nicht wieder aufgeholt werden können.
 
Die Umweltfaktoren beschreiben beispielsweise die Schlafumgebung und Schlafgewohnheiten: Lärm, Licht, Umgebungstemperatur, aber auch Verhaltensweisen wie unregelmäßige Schlafenszeiten können den Schlaf stark beeinträchtigen.
 
Um das Schlafverhalten günstig zu beeinflussen sollten folgende Kriterien beachtet werden:
 
Der Schlafbedarf ist ein wichtiger Faktor für einen guten, erholsamen Schlaf und ein ausgeglichenes waches Kind. Er verringert sich zwar mit zunehmendem Alter, ist aber trotzdem von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Mit Hilfe eines Schlafprotokolls kann er individuell für das eigene Kind ermittelt werden.
 
Ein anderes Kriterium für guten Schlaf ist der Schlafrhythmus: Dass Kleinkinder nachts aufwachen, ist zunächst normal. Säuglinge müssen sich in den ersten Monaten auf den Tag- und Nacht-Wechsel einstellen und regelmäßige Schlaf- und Essenszeiten entwickeln. Mit der Zeit werden die Schlafenszeiten tagsüber weniger und nachts länger. Legen Sie regelmäßige Zubettgeh- und Aufstehzeiten fest. Ein regelmäßiges Schlafritual, das an das Alter des Kindes angepasst ist, hilft dabei.
 
Noch dazu beeinflusst der Schlaftyp unser Schlafverhalten: „Lerche“ oder „Eule“? Die so genannte Lerche kommt morgens leicht aus dem Bett und fühlt sich gleich topfit. Eulen hingegen schlafen gerne lang und sind abends nicht ins Bett zu bekommen. Der Unterschied zwischen Lerche und Eule ist genetisch bedingt und nicht veränderbar.
 
Zum Abschluss hob der Referent hervor, dass insbesondere Jugendliche zunehmend unter Schlafstörungen leiden und hier die permanente Erreichbarkeit durch Smartphones den Übergang vom aktiven Tag zum erholsamen Schlaf stören.