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Fettleber oder doch Hepatitis


Die Zuhörer staunten – die Leber ist mit nur 1400 Gramm, aber unglaublichen 300 Milliarden Zellen das Chemielabor des Körpers. Als zentrales Stoffwechselorgan ist sie ein Multitalent. Sie reguliert Eiweiß-, Fett- und Zuckerstoffwechsel, den Mineral-, Vitamin- und Hormonhaushalt und verarbeitet dabei noch eine Vielzahl von Nährstoffen. Außerdem stellt sie viele für unseren Körper wichtige Komponenten selbst her, wie beispielsweise Blutgerinnungsstoffe, oder aber das lebenswichtige Cholesterin. Darüber hinaus ist sie Speicherdepot, Schadstofffilter und Entgiftungsorgan, das über die Galle, Darm und Urin schädliche oder nicht verwertbare Stoffwechselprodukte ausscheidet. Die Leber gewährleistet auch eine normale Zusammensetzung des Blutes für eine ungestörte Hirnfunktion. Kann sie das infolge einer Erkrankung nicht  mehr, kommt es zu entsprechenden Ausfallserscheinungen. Überhaupt – die Komplexität der Aufgaben lässt es schon vermuten – führen Erkrankungen der Leber zu empfindlichen Beeinträchtigungen der Körperfunktionen.

Die Fettleber – als eine der bekanntesten – kommt über 10 Millionen Mal in Deutschland vor. Übermäßige Blutfette werden dabei im Lebergewebe abgelagert und führen im fortgeschrittenen Stadium über die chronische Leberentzündung bis hin zur Leberzirrhose oder sogar zum Leberkrebs. Die häufigsten Ursachen sind Übergewicht, Alkoholabusus und Diabetes mellitus. Die gute Nachricht: Die Fettleber ist heilbar. Durch Bewegung, Gewichtsreduktion und wenig Alkoholgenuss rückt man nicht nur dem eigenen Fettpolster, sondern auch dem der Leber zu Leibe.

Hepatitisviren können die Leber infizieren – akut aber auch chronisch. Die Verlaufsformen sind sehr unterschiedlich, oft mit unklaren Beschwerden wie Übelkeit, Bauchweh, oder Muskel- und Gelenkschmerzen. Indikator sind die erhöhten Leberwerte, die im Blutbild festgestellt werden. Akute wie chronische Virushepatitis kann man medikamentös behandeln, gegen Hepatitis A, B und D gibt es vorbeugende Impfungen.

Eine irreversible Zerstörung der Leber und ihrer Funktion entsteht bei einer fortschreitenden Leberzirrhose. Der häufigste Grund: Alkolhol.  Dazukommen können Komplikationen wie Krampfadern in der Speiseröhre, Gelbsucht, Bauchwasser und Leberkrebs. Was man dagegen tun kann? Maß halten, wenn es um Bier, Wein und Hochprozentiges geht – auch wenn ein Gläschen Wein am Tag der Leber nachweislich  nützt, denn der Pflanzenwirkstoff Resveratrol bremst die Fetteinlagerung in das Lebergewebe. Doch Vorsicht: Mehr als ein Glas hebt die positive Wirkung wieder auf.
Vieles hat man also selbst in der Hand. Es gilt die Angreifer, wie Alkohol Fast Food, Schimmelpilze in der Nahrung und Wechselwirkungen verschiedener Medikamente – im Zaum zu halten, beziehungsweise, ihnen erst gar keine Angriffsfläche zu bieten.